

Wo hört Theater auf und wo fängt Aktivismus an? Kann es ein unpolitisches Theater geben? Und wie können wir und unsere Teilnehmer*innen das Theater nutzen, um auf gesellschaftspolitische Themen aufmerksam zu machen und für unsere Rechte einzutreten? Der Workshop „Theater als politische Emanzipation“ befasst sich mit den Grenzen zwischen Theater(pädagogik) und Politik und erforscht die Frage, inwieweit wir mithilfe des Theaters gesellschaftlichen Unterdrückungen auf die Spur kommen und diese bekämpfen können. Inspiriert durch Einblicke in das Wirken der größten Forumstheatergruppe der Welt, Jana Sanskriti aus Indien, die sich in ihrer Arbeit insbesondere für Frauen- und Kinderrechte in einer stark patriarchal geprägten Gesellschaft einsetzen, erleben wir in praktischer Arbeit gemeinsam Techniken aus dem Theater der Unterdrückten von Augusto Boal und untersuchen, welche gesellschaftlichen Strukturen uns davon abhalten, die Personen zu sein, die wir sein möchten und unser Potential voll auszuleben. Wir untersuchen innere Blockaden und Verhaltensmuster, die unbewusst unser Auftreten in der Welt prägen und erfahren die Kraft, die entsteht, wenn wir über diese in einem gemeinsamen Raum mit theatralen Mitteln in Austausch treten. Zudem machen wir uns mithilfe von Methoden des kreativen Schreibens, Improvisationen und des Regenbogens der Wünsche – ebenfalls von Augusto Boal – auf die Suche nach unserer individuellen Haltung als Theaterpädagog*innen und erforschen gemeinsam, welche Qualitäten es braucht, um einen wirklich achtsamen und bewussten Umgang mit diversen Zielgruppen zu erlangen. Wie ändert sich der Blick auf unsere Rolle als Theaterpädagog*innen, wenn wir beginnen, uns und alle Menschen, mit denen wir arbeiten, als politische Akteuer*innen im weltweiten gesellschaftspolitischen Geschehen zu begreifen? Wie ändert sich unsere Perspektive auf die Theaterpädagogik, wenn wir sie als politisches Werkzeug begreifen, um Unterdrückung zu erkennen und zu überwinden? Es besteht die Möglichkeit, den zweitägigen Workshop mit einem selbstentwickelten Forumstheaterstück auf einem öffentlichen Platz inmitten der Stadtbevölkerung zu beenden, ganz nach dem Motto: Gesellschaftliche Veränderung beginnt, sobald das Theater endet!
Im Unsichtbaren Theater und Legislativen Theater werden politische Problemfelder mithilfe des Theaters aufgegriffen. Die Teilnehmer*innen lernen, wie sich das Theater nutzen lässt, um bestehende gesellschaftliche Realitäten zu hinterfragen und erwünschte gesellschaftliche Veränderungsprozesse, sowie reale Gesetzesänderungen anzustoßen. Es werden konkrete Beispiele aus der Praxis vorgestellt, um zu zeigen, wie Theater als Werkzeug der politischen Auseinandersetzung und Veränderung dienen kann.
Themen:
ECTS: 6
CAS: 4
Ida Knoß
wirkt als freischaffende Theaterpädagogin BuT® im gesellschaftspolitischen Bereich. Vor ihrer Ausbildung an der Theaterwerkstatt Heidelberg (2022/23) schloss sie ihren Bachelor in Philosophie und Politikwissenschaft ab, engagierte sich in politischen Initiativen und absolvierte verschiedene Praktika im politischen Bereich. Nach ihrer Ausbildung reiste sie nach Indien, um dort mit Jana Sanskriti, der weltweit größten Theater der Unterdrückten–Gruppe zu leben und zu forschen. Seitdem arbeitet sie deutschlandweit in verschiedenen Forumtheater–Projekten und erforscht europaweit Kontexte, in denen die Konzepte des TdU Anwendung finden können. Seit Sommer 2024 gibt sie ihre Erfahrungen als Dozentin an der Theaterwerkstatt Heidelberg weiter.
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Das Forumtheater ist eine interaktive Form des Theaters, bei der das Publikum aktiv dazu aufgefordert wird, in die Bühnenhandlung einzugreifen. Die Teilnehmer*innen erlernen, wie sie mit der Methode des Forumtheaters Konflikte darstellen und das Publikum zur aktiven Lösungssuche einladen. Ziel ist es, den Zuschauer*innen zu ermöglichen, ihre eigenen Lösungen und Handlungsansätze zu entwickeln und darüber zu diskutieren. Die Teilnehmer*innen untersuchen die ursprüngliche Form des Forumtheaters auf ihre zeitgenössische Anwendbarkeit.
Themen:
ECTS: 5
CAS: 3
Ida Knoß
wirkt als freischaffende Theaterpädagogin BuT® im gesellschaftspolitischen Bereich. Vor ihrer Ausbildung an der Theaterwerkstatt Heidelberg (2022/23) schloss sie ihren Bachelor in Philosophie und Politikwissenschaft ab, engagierte sich in politischen Initiativen und absolvierte verschiedene Praktika im politischen Bereich. Nach ihrer Ausbildung reiste sie nach Indien, um dort mit Jana Sanskriti, der weltweit größten Theater der Unterdrückten–Gruppe zu leben und zu forschen. Seitdem arbeitet sie deutschlandweit in verschiedenen Forumtheater–Projekten und erforscht europaweit Kontexte, in denen die Konzepte des TdU Anwendung finden können. Seit Sommer 2024 gibt sie ihre Erfahrungen als Dozentin an der Theaterwerkstatt Heidelberg weiter.
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